Sicherheit im Straßenverkehr und auf dem Schulweg

 

Eine Gruppe von ElternvertreterInnen der Grundschule Feldthurns (Gertrud Stockner - Lukas Blasbichler - Nadia Moser Wieland - Renate Tauber - Silvia Montesel) hat sich zusammengeschlossen, um das Thema „Sicherheit im Straßenverkehr und auf dem Schulweg“ zu vertiefen und Sensibilisierungsarbeit zu leisten.

 

 

Dabei wurden viele Ideen gesammelt, Vorschläge diskutiert und versucht einige konkrete Schritte in Zusammenarbeit mit den verschiedensten Akteuren (Schule, Kindergarten, Eltern, Gemeinde, Autofahrer) umzusetzen.

Im Laufe der Zeit hat die Arbeitsgruppe einiges zum Thema unternommen. Neben einer Sensibilisierungskampagne durch Berichte im Dorfblattl von Feldthurns wurde im Winter eine Fragebogenaktion gestartet und ca. 75 % aller Eltern der Kindergarten- und Schulkinder taten Ihre Meinung zum Thema Kund. Die Ergebnisse wurden in einer Aussprache dem Gemeindeausschuss vorgestellt und einige konkrete Schritte vereinbart.

Beim ersten Maifest des Familienverbandes wurden Transparente bemalt und entlang der Dorfstraße als wehende „Hinweisschilder“ aufgehängt.

 

 

Als Höhepunkt wurde am 21.05.2015 ein Aktionstag zusammen mit der Schule organisiert. So übten die Kinder das richtige übergehen am Zebrastreifen mit einer Polizeikelle.

Oft wissen die Autofahrer gar nicht, ob der Fußgänger am Zebrastreifen übergehen möchte oder abwartet. Mit dem Zeichen „Kelle vor“ (später Hand vor) signalisiert das Kind die Absicht, dass es die Straße überqueren möchte. Der Autofahrer muss anhalten und das Kind kann den Zebrastreifen sicher überqueren. Die Eltern wurden aufgefordert dieses Zeichen (Hand vor) auch im Alltag zu verwenden, damit der Autofahrer versteht und anhält.

„So wie die Mülltrennung oder das Angurten mittlerweile bei uns selbstverständlich ist, so sollte es zukünftig klar sein, dass der Autofahrer beim Zebrastreifen anhält“, so Lukas Blasbichler von der Projektgruppe. Leider sind wir davon aber noch weit entfernt.

Absoluter Höhepunkt war die Sperrung der Dorfstraße und das Bemalen dieser mit bunten Straßenkreiden. Man konnte die Begeisterung der Kinder so richtig spüren und die farbenprächtigen Zeichen und Symbole auf der Straße sehen. Die Dorfstraße verwandelte sich auf einmal in eine riesige Maltafel.

 

 

Die Gemeindepolizei war mit dem Radargerät anwesend und erklärte den interessierten Kindern wie dieses funktioniert.

Am Ende beschäftigten sich die Kinder noch mit einem lustigen Verkehrsquiz und jedes Kind erhielt eine Stofftasche mit der Aufschrift „SOS Zebra“.

Diese Aktion darf jedoch nicht als Abschluss des Themas missverstanden werden, denn die Sicherheit unserer Kinder wird auch zukünftig ein großes Anliegen bleiben.

An diesem Tag malten die Kinder nämlich auch ein „Verkehrsschild - Hinweisschild“ zum Thema. Aus der Fülle der Kinderzeichnungen wurden jetzt einige ausgewählt, mit welchen wir folgende Aktion planen:

  1. Druck von einigen Kinderzeichnungen als „Verkehrsschild - Hinweisschild“: diese sollten sodann entlang der Dorfstraße und abwechselnd in den Fraktionen aufgestellt werden und den Autofahrer aufmerksam machen die Verkehrsregeln einzuhalten und die Geschwindigkeit zu reduzieren. Anbei erlauben wir uns einen Kostenvoranschlag der Firma Serima aus Brixen beizulegen und bitten die Gemeindeverwaltung die anfallenden Spesen zu übernehmen.
  1. Postkartenaktion: einige Kinderzeichnungen werden in Postkartenformat gedruckt und für einige konkrete Aktionen in der Schule und der Arbeitsgruppe der ElternvertreterInnen verwendet. Die Postkartenaktion wird von einer hiesigen Bank gesponsert.

    Postkarten

    Plakat

An der Sicherheit der Kinder im Straßenverkehr soll natürlich weitergearbeitet werden und so hat die Arbeitsgruppe eine Reihe von weiteren Gedanken und Vorschlägen für die unterschiedlichen Zielgruppen gesammelt:

 

 

A) Schule / Kindergarten

  • Sensibilisierungsarbeit in Theorie und Praxis (Teilnahme an der Aktion Fahrradführerschein, Busschule, Pedibus, …)
  • Didaktische Auseinandersetzung mit den Schülerinnen zum Thema: Wie geht es den Schülerinnen auf dem Schulweg? Wo sehen Schülerinnen Gefahren im Straßenverkehr? Was kann verbessert werden?
  • Landesweites Projekt: S.O.S. Zebrastreifen: Informationsmaterial und –broschüre siehe: http://www.provinz.bz.it/strassendienst/http://www.provinz.bz.it/news/de/news.asp?news_action=4&news_article_id=470981das Ökoinstitut hat verschiedenes didaktisches Material dazu erarbeitet.
  • Aktion „GIB ACHT IM VERKEHR“: Siehe: http://www.gib-acht-im-verkehr.de/0004_kinderforum/index.htm;
  • Tipps zum sicheren Schulweg
  • Malblock gib Acht im Verkehr
  • FILM zum Straßenverkehr
  • Aktion „HÄNDE HOCH“ vor dem Überschreiten des Zebrastreifens. Oft wissen die Autofahrer nicht, ob die Kinder vor bzw. in der Nähe des Zebrastreifens hinübergehen oder abwarten. Mit dem Zeichen „HÄNDE HOCH“ signalisiert das Kind, dass es übergehen möchte. Der Autofahrer muss anhalten und das Kind kann den Zebrastreifen überqueren. Dieses Verhalten wird in der Schule eingelernt und geübt und sodann in der Unterrichtszeit auf der Straße im praktischen Leben ausprobiert (z.B. Nachmittagsunterricht). Auch die Eltern werden über diese Aktion informiert und üben mit den Kindern dieses Verhalten im alltäglichen Leben;
  • Sensibilisierungsaktion der Kinder: die Kinder gehen ins Dorf und sprechen die Leute auf der Straße, im Geschäft, in der Bar an und verteilen Infoblätter zum Thema.

 

B) Eltern

Die Eltern sind in erster Linie Vorbilder und Kinder lernen vom richtigen bzw. falschen Verhalten der Eltern. Die Eltern sollten zuhause mit den Kindern das Thema ansprechen, diskutieren, gemeinsam die Straße „erkunden“ und Gefahren aufzeigen.

 

C) Gemeindeverwaltung

Die politische Gemeinde kann durch verschiedene Maßnahmen und Regelungen maßgeblich dazu beitragen, dass die Straßen im Ort sicherer werden. Wir planen eine Aussprache mit den Vertretern der Gemeinde und versuchen Möglichkeiten zur

Verbesserung der Verkehrssicherheit aufzuzeigen:

  • Vermehrte Präsenz des Gemeindepolizisten zu den Stoßzeiten an Schultagen
  • Vermehrte Präsenz des Gemeindepolizisten im Allgemeinen, um die „kleinen Alltagssünden“ zu ahnden, z.B. ausuferndes Parken im Dorfbereich, was zu Behinderungen und eine Gefahrenquelle für die Fußgänger führt.
  • Vermehrte Geschwindigkeitskontrollen durch Aufstellen des Radargerätes
  • Bodenmarkierungen und Zebrastreifen laufend erneuern und malen, besonders vor Schulbeginn im Herbst
  • Ordentliche Beleuchtung der Zebrastreifen (Extrabeleuchtung)
  • Anbringen von Reflektoren am Boden vor den Zebrastreifen
  • Bauliche Maßnahme zur Reduzierung der Geschwindigkeit der Autofahrer und Entschärfung von gefährlichen Stellen etwa durch die Errichtung von geschwindigkeitsreduzierenden Fahrbahnerhöhungen (deren Beispiele gibt es in vielen Südtiroler Gemeinden, z.B. Gemeinde Ritten, Sarns bei Brixen, ...)

Auf diese Weise wird der Autofahrer darauf hingewiesen, dass er sich in einem bewohnten Zentrum befindet und er sein Tempo danach auszurichten hat.

 

D) Verkehrsteilnehmer und Bevölkerung allgemein

Jeder Verkehrsteilnehmer beeinflusst durch sein Verhalten die Sicherheit im Straßenverkehr.

Wir alle sind auf der Straße unterwegs, ob zu Fuß, mit dem Fahrrad, Auto, Bus, ...

Auf der Straße bewegen wir uns fort, treffen wir Menschen, lauern Gefahren.

Die Sicherheit im Straßenverkehr und auf dem Schulweg betrifft also uns alle und jeder und jede ist daher in seinem Verantwortungsbereich gefordert!

 

 

Anfang Mai luden die Elternvertreter der Grundschule von Feldthurns zur heurigen Abschlussveranstaltung ein. Auf der Dorfstraße bei der Dorfeinfahrt / Laurenziuskirche gab es einen Informationsstand und die vielen Fußgänger, Passanten und Autofahrer wurden zum Thema und zur Aktion: „Gib ein Zeichen – Hand hoch“ sensibilisiert. Dabei kam es zu regen Diskussionen rund um den Verkehr.

Einige Kinderzeichnungen des letztjährigen Malwettbewerbs wurden von den Mitgliedern der Arbeitsgruppe ausgewählt und für einige Aktionen verwendet. So wurden fünf „Verkehrsschilder - Hinweisschilder“ gedruckt und diese werden entlang der Dorfstraße und abwechselnd in den Fraktionen aufgestellt und sollen den Autofahrer aufmerksam machen die Verkehrsregeln einzuhalten und die Geschwindigkeit zu reduzieren. Die Schilder wurden am Aktionstag dem Bürgermeister überreicht.

Einige Kinderzeichnungen wurden in Postkartenformat gedruckt, mit Wünschen versehen und an die Autofahrer, zusammen mit einer Stofftasche SOS-Zebra verteilt. Einen großen Dank an dieser Stelle bei der Raiffeisenkasse Feldthurns für die Übernahme der Druckkosten.

Mit einem aussagekräftigen Plakat wurde auf die Gefahren beim Übergang am Zebrastreifen hingewiesen. GIB EIN ZEICHEN - HAND HOCH!!! Damit sollen die Kinder und Fußgänger anzeigen, dass sie die Straße überqueren möchte. Das Auto muss halten und ein sicherer Übergang ist möglich. Denn das Problem kennt jeder Autofahrer: Steht ein Fußgänger in der Nähe eines Zebrastreifens ist der Autofahrer im Zweifel, ob der Fußgänger queren will oder nicht. Und der Fußgänger ist sich nicht sicher, ob der Autofahrer auch wirklich hält. Hier hilft ein einfaches Handzeichen um dem Autofahrer zu signalisieren, dass man die Straße überqueren möchte.

 

Die Arbeitsgruppe der Elternvertreter der Grundschule von Feldthurns

Gertrud Stockner - Lukas Blasbichler - Nadia Moser Wieland - -Elke Lamprecht - Silvia Montesel