B.2 Arbeitsschwerpunkte

 

Ausgehend vom Bericht der externen Evaluation und den sprengelinternen Evaluationen haben sich alle Mitglieder der Schulgemeinschaft des Grundschulsprengels Klausen II darauf geeinigt, in den kommenden 3 Jahren ab dem Schuljahr 2020/21 folgenden schulstellen-übergreifenden Arbeitsschwerpunkt schrittweise umzusetzen:

 

 

 

Der Arbeitsschwerpunkt gliedert sich in 4 Qualitätsbereiche, die sich im weitesten Sinne an unserem Leitbild orientieren und durch klare Zielsetzungen und Maßnahmen bis 2023 umgesetzt werden sollen:

 

B.2.1 Lehren und Lernen

  

  • Wir fördern handlungsorientiertes Lernen und vermitteln Grundkenntnisse: Wir vermitteln elementare Kulturtechniken und begleiten Lernprozesse, die das eigene Entdecken und Erleben in den Unterricht einbinden. Wir wecken Lernfreude und Neugier der Kinder und schaffen Situationen, die selbstständiges und kooperatives Lernen ermöglichen. Rückmeldungen in Form von Bewertungen geben uns Orientierung. 
  • Wir stellen die ganzheitliche Förderung in den Mittelpunkt: Wir bieten einen anschaulichen, methodisch-abwechslungsreichen Unterricht an, der die unterschiedlichen Neigungen und Fähigkeiten der Kinder berücksichtigt und sorgen für eine gesunde und ansprechende Lernumgebung.

 

Werden unterschiedliche Lernaktivitäten durchgeführt, verstehen die Lernenden in der Regel den Inhalt besser und prägen ihn sich besser ein. Mit Bedacht ausgewählte Methoden können einen Grundsatz verdeutlichen und ihn interessanter und einprägsamer machen.
Bei der Unterrichtsvorbereitung ist daher darauf zu achten, dass unterschiedliche Lehrmethoden angewendet werden und der Unterricht insgesamt abwechslungsreich gestaltet wird. Kinder sind von Natur aus wissbegierig und brauchen unterschiedliche Lernaktivitäten.
Daher legen wir großen Wert darauf, den Unterricht so zu gestalten, dass er möglichst bereichernd, vielfältig und ansprechend all unseren Schülerinnen und Schülern gerecht wird. Darüber hinaus ist es uns ein besonderes Anliegen, im Unterricht vor allem auch eigenverantwortliches Lernen, Selbstständigkeit und Teamfähigkeit zu fördern und somit einen wichtigen Beitrag zur persönlichen Entwicklung beizutragen. Es ist uns eine Herzensangelegenheit, die Lernfreude, die die Kinder mit in die Schule bringen, zu erhalten und sie zu ermutigen, Fragen zu stellen und mit offenen Augen durchs Leben zu gehen.
Ein kompetenzorientierter Unterricht zeichnet sich durch Individualisierung in Bezug auf das Unterrichtsangebot und die Rückmeldungen zur Lernentwicklung aus. Die Basis dazu bilden Grundideen, die den einzelnen Fachgebieten zugrunde liegen. Diese bearbeiten wir in einem schüleraktivierenden Unterricht. Die Beurteilung der Leistungen setzt sich aus Selbst- und Fremdbewertung zusammen und dient der Steuerung des Lernprozesses. In allen Klassen wird mit offenen und kompetenzorientierten Unterrichtsformen gearbeitet, um den individuellen Lernvoraussetzungen und Bedürfnissen aller Kinder Rechnung zu tragen. Differenzierung ist hierbei selbstverständlich. Kinder, die in einzelnen Lernbereichen noch Lernschwierigkeiten haben werden durch ausgewähltes Übungsmaterial genauso gefördert, wie die Kinder, die durch hohe Motivation oder besondere Begabungen gerne herausfordernde Aufgabenformate annehmen. Dabei bedienen wir uns vielfältiger Methoden. Die Methodenvielfalt reicht von angeleiteten und differenzierten Arbeitsaufträgen über Projektarbeit, Werkstattunterricht, fächer- und jahrgangsübergreifender Arbeit und Stationenlernen bis hin zu Freiarbeit. Es ist uns wichtig, die Kinder an differenzierte Lernangebote und an die verbindliche Kontrolle ihrer eigenen Arbeit heranzuführen, so dass sie zu eigenverantwortlichen und selbstständigen Lernern werden. Wir arbeiten teils auch mit Wochenplänen, die den Kindern ein individuelles Arbeitstempo und -pensum ermöglichen. Alle Lehrkräfte in Voll- und Teilzeit treffen sich gemäß Planungskalender regelmäßig jede bzw. jede zweite Woche zur Kooperation und Planung, um Vorhaben der Schulstelle und der Klassenteams zu besprechen und bei Bedarf Lerninhalte und -ziele der einzelnen Fächer abzustimmen.
Der Grundschulsprengel Klausen II beteiligt sich mit 7 Personen am Netzwerk „Lernen(d) denken“, welches von der Pädagogischen Abteilung der deutschen Bildungsdirektion koordiniert wird. Das Netzwerk bietet die Möglichkeit, Erfahrungen mit kompetenzorientierten Unterrichtsmodellen wie zum Beispiel offenen Lernphasen, modularem Lernen, jahrgangsübergreifendem Unterricht und Feedbackkultur auszutauschen, weiterzuentwickeln, zu reflektieren und zu erproben. Als teilnehmende Schule können wir aus der Vielzahl an Unterrichts- und Bewertungsmodellen, die an den Schulen Südtirols umgesetzt werden, neue Impulse für die eigene Schul- und Unterrichtsentwicklung erhalten.

Zur ganzheitlichen Förderung zählt für uns auch der fächerübergreifende Bereich „Gesellschaftliche Bildung“ mit den Teilbereichen Persönlichkeit und Soziales, Kulturbewusstsein, Politik und Recht, Wirtschaft und Finanzen, Nachhaltigkeit, Gesundheit, Mobilität und Digitalisierung.

Im Bereich der Begabungs- und Begabtenförderung sehen wir am Grundschulsprengel Klausen II Handlungsbedarf: wir möchten uns dem Bezirksnetzwerk „Smart Minds“ anschließen. „Smart Minds“ ist eine Gruppe von Lehrpersonen und DirektorInnen, die Begabungs- und Begabtenförderung als wichtigen schulischen Auftrag sehen und ihn gemeinsam wahrnehmen. Zusätzlich zu den schulspezifischen begabungsfördernden Angeboten ist es der Arbeitsgruppe ein großes Anliegen, ein Netzwerk zu sein, welches schul- und schulstufenübergreifende Förderung ermöglicht. Ziel der Begabungs- und Begabtenförderung ist es, die einzelnen SchülerInnen durch eine breitere Streuung der Angebote (musikalisch, sportlich, mathematisch, künstlerisch-expressiv, sprachlich, sozial, …) intensiver zu fördern und gleichzeitig orientierend zu wirken.

 

Maßnahmen: 

Maßnahmen – handlungsorientierter, abwechslungsreicher, fächerübergreifender Unterricht mit unterschiedlichen Lernformen und Lernmethoden

  • Partnerarbeit
  • Lernpatenschaften
  • Arbeit an Stationen
  • Arbeitspläne – Tagespläne, Wochenpläne
  • Werkstattunterricht
  • Individualisierte Lernangebote
  • Bewegtes Lernen
  • Offenes Lernen
  • Arbeit in Kleingruppen
  • Arbeit am Computer
  • Jahrgangsübergreifender Unterricht
  • Projektarbeit
  • Freiarbeit
  • Kompetenzorientierter Unterricht
  • Klassen- und schulstufenübergreifender Unterricht
  • Fächerübergreifender Unterricht
  • Expertenunterricht
  • Lehrausgänge und Lehrausflüge
  • Lernen in der Natur
  • Handlungsorientierter Unterricht
  • Rollenspiele
  • Frontalunterricht
  • Hospitationen für Lehrpersonen

 

Maßnahmen – ganzheitliche, fächerübergreifende Förderung

  • Verschiedene Projekte
  • Lehrausgänge und Lehrausflüge
  • Feste, Aufführungen
  • Pflichtquote mit Wahlmöglichkeit
  • Wahlfach
  • Zusammenarbeit mit der Musikschule Klausen
  • Zusammenarbeit mit örtlichen Vereinen und Verbänden
  • Ausarbeitung eines Schulcurriculums zum fächerübergreifenden Bereich „Gesellschaftliche Bildung“ und entsprechende Erprobung desselben
  • Angebote der Begabungs- und Begabtenförderung auf Sprengel- und Bezirksebene
  • Teilnahme von Schülerinnen und Schülern bei „Sapientia ludens“

 

Maßnahmen - Qualitätssicherung durch einen professionellen fachlichen Austausch

  • Jährliche Überprüfung der Zielsetzungen durch Reflexion in den einzelnen Schulstellen bei den Planungssitzungen,
  • den Sitzungen der Klassenräte
  • den Fachgruppen für Religion, Italienisch und Englisch
  • im Netzwerk „Lernen(d) denken“
  • im Bezirksnetzwerk zur Begabungs- und Begabtenförderung „Smart Minds“

 

Ressourcen:

Personelle Ressourcen

  • Der Grundschulsprengel Klausen II ersucht um Zuweisung der Lehrpersonen laut den in der Autonomen Provinz Bozen geltenden Kriterien. Die Anzahl ergibt sich aus der Anzahl der SchülerInnen und der Anzahl der Klassen.


Finanzielle Ressourcen

  • Ankauf von Materialien, die einen abwechslungsreichen Unterricht / fächerübergreifende Kooperation ermöglichen (jährliche Ausgaben für Didaktikbücher, Lehrmaterial von ca. 10 000 €)
  • Ankauf von Medien über die Netzwerkbibliothek – Bibliothek zusammengeschlossener Schulen – Standort: Mittelschule Klausen


Fachliche Ressourcen

  • Externe Fachleute werden bei Bedarf hinzugezogen.


Zeitliche Ressourcen  

  • Plenarsitzung des gesamten Lehrerkollegiums
  • Wöchentliche Planungssitzungen in den Grundschulen laut genehmigtem Planungskalender
  • Fachgruppensitzungen
  • SchulstellenleiterInnensitzungen
  • Sitzungen der Steuergruppe
  • Diverse Arbeitsgruppen auf Sprengelebene
  • Hospitationen
  • Teilnahme am Netzwerk „Lernen(d) denken“
  • Teilnahme am Netzwerk „Smart Minds“
  • Individuelle Fortbildung der Lehrpersonen

 

 

B.2.2 Übergang Kindergarten – Grundschule und Frühförderung: 

 

  • Wir respektieren die Individualität eines jeden Kindes: Wir fördern das Kind in seiner Individualität und wollen es zu einer selbständigen, selbstbewussten Persönlichkeit erziehen. Wir unterstützen seine Stärken und gehen auf seine Schwächen ein.

Der Übergang vom Kindergarten in die Schule ist ein Meilenstein in der Entwicklung und im Lernen von Kindern und Familien. Wenn Mädchen und Jungen auf vielfältige Erfahrungen und Kompetenzen aus ihrer Zeit im Kindergarten zurückgreifen können, sind die Chancen hoch, dass sie dem neuen Lebensabschnitt selbstbewusst, zuversichtlich und aufgeschlossen entgegensehen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Grundschule klärt die Anschlussfähigkeit der pädagogischen Arbeit hinsichtlich Bildungsinhalten und Lernmethoden.
Beim Übergang vom Kindergarten in die Grundschule bringen die Kinder sehr unterschiedliche individuelle Begabungen und Vorkenntnisse mit, ja sie kommen mit ganz unterschiedlichen Stärken und Schwächen. Wir sehen es als unsere Aufgabe, den Übertritt vom Kindergarten in die Grundschule möglichst konstruktiv zu begleiten und die von den Kindern mitgebrachten Fähigkeiten und Kenntnisse in den Grundschuljahren sukzessive weiter auszubauen. Dafür sind eine Zusammenarbeit und ein regelmäßiger Austausch mit dem Kindergarten unbedingt notwendig. Orientierung dazu bietet der „Leitfaden Gestaltung des Übergangs Kindergarten-Grundschule“, der aus einer Kooperation des Kindergartensprengels Brixen mit dem Schulnetzwerk Klausen hervorgegangen ist.

Im Frühjahr 2019 wurde eine schulinterne Evaluation zum Übergang vom Kindergarten in die Grundschule und zum Schuleinstieg durchgeführt. Als Reaktion auf die Ergebnisse werden ein Informationsaustausch zwischen Kindergarten und Grundschule und ein erster Elternabend im Frühjahr vor dem Schulstart institutionalisiert. Darüber hinaus können bei Bedarf die Schulcurricula den mitgebrachten Vorkenntnissen der Kinder angepasst werden. Generell soll die Zusammenarbeit zwischen den beiden Bildungsstufen weiter ausgebaut und forciert werden, auch indem wir das nunmehrige pädagogische Konzept des Kindergartens besser kennenlernen wollen. Sofern möglich, sollte/n die zukünftige/n Lehrperson/en der einschulenden ersten Klassen bereits im Frühjahr mit dem örtlichen Kindergarten Kontakt aufnehmen, um sich mit den neuen Schülerinnen und Schülern bekannt zu machen. Somit kennen die Kinder bereits vor Schulbeginn die eine oder andere schulische Bezugsperson.

Am Grundschulsprengel Klausen II arbeitet ein Team von mehreren Lehrkräften an der förderpädagogischen Unterstützung in der Schuleingangsphase. Die Kernidee dieser „Frühförderung“ besteht darin, Diagnostik und Förderung so weit als möglich im natürlichen Umfeld des Kindes anzusetzen (Schule) und von Fachkräften der Schule selbst durchführen zu lassen. SchülerInnen sollen entsprechend ihrer jeweiligen Voraussetzungen gefördert werden und dies soll während des Unterrichtes geschehen. Das Beratungs- und Förderkonzept soll durch Beratung, Prävention und intensive Netzwerkarbeit umgesetzt werden.

 

Maßnahmen:

Maßnahmen – Optimierung des Übergangs vom Kindergarten in die Grundschule

  • Fortsetzung und Ausbau laufender Maßnahmen aus dem obgenannten Leitfaden (gegenseitige Besuche, Vorlesekationen, Teilnahme an Schulstunden, Schnupperbesuche, Arbeit im Kindergartenbeirat, gemeinsame Ausflüge, …)
  • Ermöglichung und Durchführung von Hospitationen des Kindergartenpersonals in den Schulen und der Lehrpersonen in den Kindergärten
  • Pädagogischer Tag und Hospitationen zum Thema
  • Informationsaustausch zwischen den Lehrpersonen und den pädagogischen Fachkräften zu den Vorschulkindern institutionalisieren
  • Elternfortbildungen zur Schulfähigkeit im Schulnetzwerk anbieten
  • Elternabende im Frühjahr vor Schuleintritt und/oder im Herbst
  • mögliche Anpassung der Schulcurricula in Bezug auf Methoden und Inhalte (bei Bedarf)


Maßnahmen - förderpädagogische Unterstützung in der Schuleingangsphase

  • die SchülerInnen in den Bereichen Sprechen, Lesen, Schreiben, Rechnen gezielter zu beobachten,
  • mit Blick auf die Vorläufermerkmale mögliche Schwierigkeiten in den genannten Bereichen frühzeitig zu erfassen,
  • vorbeugende Maßnahmen in Bezug auf das Lernen der Schülerinnen und Schüler zu setzen,
  • Lehrpersonen und Pädagogische Fachkräfte zu sensibilisieren, informieren, professionalisieren und beraten, ihre bereits vorhandenen Kompetenzen und Ressourcen zu nutzen bzw. aufzubauen und weiter zu entwickeln,
  • Eltern zu beraten und zu unterstützen,
  • Kinder gezielt zu fördern.


Ressourcen: 

Personelle Ressourcen

  • jede Lehrperson ist in diesem Bereich gefordert, ihren Beitrag zu leisten, insbesondere die Lehrpersonen der ersten und zweiten Klassen.
  • Team von mehreren Lehrpersonen zur förderpädagogischen Unterstützung in der Schuleingangsphase (Arbeitsgruppe Frühförderung)
  • Lehrpersonen als Mitglieder in den Kindergartenbeiräten


Finanzielle Ressourcen

  • Ankauf der notwendigen Testverfahren und diagnostischen Einschätzungen für die Fächer Deutsch und Mathematik in allen ersten und zweiten Klassen auf Sprengelebene


Zeitliche Ressourcen 

  • Die Arbeitszeit der Lehrpersonen
  • circa 11 Wochenstunden aus dem Kontingent der Integrationslehrpersonen für das Frühförderteam
  • circa 5 Wochenstunden als Zuweisung von Seiten des Referates Inklusion der deutschen Bildungsdirektion

 

B.2.3 Soziales Miteinander

 

  • Wir gehen respektvoll miteinander um: wir begegnen allen Menschen mit Wertschätzung, Offenheit und Toleranz. Ehrlichkeit, Vertrauen und Hilfsbereitschaft sind für uns grundlegende Werte.
  • Wir fördern soziales Lernen: Wir stärken uns gegenseitig und unterstützen das Selbstwertgefühl jedes/jeder Einzelnen. Individuelle Unterschiede sehen wir als Bereicherung für die Gruppe. Wir bemühen uns in einem angenehmen Klima voneinander und miteinander zu lernen.

Der Grundschulsprengel Klausen II ist eine gesundheitsfördernde Schule. Bildung und Gesundheit haben gemeinsame Interessen. Diese Interessen zu vereinen, erlaubt Schulen zu einem besseren Ort des Lernens, Lehrens und Arbeitens von Anfang an zu machen. Daher ist es uns ein Anliegen, soziale und kommunikative Kompetenzen zu fördern, die Selbstkompetenz weiterzuentwickeln und die Klassengemeinschaften zu stärken.

Am Grundschulsprengel Klausen II arbeitet eine Schulsozialpädagogin, welche Mitglied der schulinternen Arbeitsgruppe Gesundheitsförderung ist und welche sich um Präventions- und Interventionsarbeit an den Schulen kümmert. Die Schulsozialpädagogin arbeitet einerseits am Sitz der Grundschuldirektion Klausen II und kommt andererseits je nach konkretem Bedarf an allen 8 Schulstellen des Grundschulsprengels Klausen II zum Einsatz.
Alle Lehrpersonen und die Schulsozialpädagogin arbeiten daran, dass sich die Schülerinnen und Schüler in ihrer Persönlichkeit weiterentwickeln und dass sie die eigene und die Persönlichkeit aller anderen Mitglieder der Schulgemeinschaft achten und anerkennen.
Ein respektvolles Miteinander ist uns wichtig. Bei der täglichen Arbeit legen wir Wert auf eine saubere Arbeitsweise und fördern die Ausdauer bei der Ausführung von Arbeitsaufträgen.
Die soziale Gruppenarbeit bildet einen Schwerpunkt der Schulsozialpädagogik am Grundschulsprengel Klausen II im aktuellen Dreijahreszeitraum: vor allem im ersten Schuljahr soll den Kindern der Übertritt vom Kindergarten in die Grundschule durch die soziale Gruppenarbeit erleichtert werden. Die neue Gruppe durchläuft verschiedene Gruppenbildungsphasen. Kern der Schulsozialpädagogik ist es die Schülerinnen und Schüler in diesen Gruppenbildungsphasen zu begleiten und zu unterstützen. Das Klima und die Stimmung in der Klassengemeinschaft haben große Auswirkungen auf die Handlungen und Leistungen der Schülerinnen und Schüler aller Klassen. Das soziale Umfeld, also das Zusammenwirken und der Umgang mit anderen Kindern, sind entscheidend dafür, ob sich die Schülerinnen und Schüler wohlfühlen oder nicht. Durch pädagogisch erprobte Szenarien werden die Kinder aller Klassen auf verschiedene Situationen wie Konflikte und Probleme jeglicher Art vorbereitet. Sie erlernen diese leichter zu verstehen, um darauf besser reagieren zu können. Dieses „Durchspielen“ von Konflikten, Auseinandersetzungen, Meinungsverschiedenheiten usw. passiert regelmäßig, um den Kindern auch zukünftig die Verarbeitung dieser Situationen zu erleichtern. Die Schulsozialarbeit legt auch weiterhin einen Schwerpunkt auf die Stärkung der Lebenskompetenzen der Schülerinnen und Schüler. Hierbei werden den Schülerinnen und Schülern Kompetenzen zur Bewältigung schwieriger Situationen und Krisen vermittelt. Den SchülerInnen werden ihre Stärken und Schwächen bewusst gemacht, um Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu gewinnen und Konflikte besser bewältigen zu können. Kindern, die selbstbewusst durchs Leben gehen, fällt es leichter ihre Meinung zu äußern und „Nein“ zu sagen. Selbstbewusste Kinder können sich besser abgrenzen und bedrohliche Situationen eher meistern.

Wir alle wissen, dass Kinder am Modell lernen. Wir Erwachsene – Eltern wie Lehrkräfte – sind deshalb gefordert ein gutes Beispiel zu geben. Jedes Kind hat das Recht auf Wissensvermittlung in einer netten, spannungsfreien, ruhigen und freudvollen Umgebung und jede Lehrkraft das Recht auf einen respektvollen Umgang und einen störungsfreien Unterricht.

„Freiheit ist dann, wenn sich alle frei fühlen“, das soll unser Grundsatz sein. Eine funktionierende Klassen- bzw. Schulgemeinschaft braucht gemeinsam vereinbarte Regeln und Abmachungen. Wenn alle Beteiligten diese Vereinbarungen respektieren und einhalten, kann dies gelingen. Nach dem Motto: Meine Freiheit endet dort, wo die des anderen beginnt…

Die Unterrichtspraxis hat Auswirkungen auf das soziale Miteinander, denn die individuelle Förderung von SchülerInnen ist ein wesentliches Prinzip guten Unterrichts. Lernmotivation und Leistungsbereitschaft entwickeln sich bei SchülerInnen, wenn sie an ihre Kenntnisse und Fähigkeiten anknüpfen können und möglichst selbstständig an Aufgaben arbeiten, die sie erfolgreich bewältigen können. Individuelle Förderung besteht darin, Lernsituationen mit begleitenden Beratungsangeboten zu schaffen, in denen SchülerInnen und Schüler ihre individuellen Stärken entfalten und ihre Schwächen kompensieren können.

Diese Art von Unterricht wirkt sich sowohl auf die Disziplin als auch auf das Arbeitsverhalten und letztendlich auf die sozialen Fähigkeiten der Kinder positiv aus. Auch Rituale in der Klasse bzw. an einer Schulstelle verstärken das Gemeinschaftsgefühl. Dazu gehören insbesondere auch die Feste im Jahreskreis, wie die Eröffnung des Schuljahres, die Martinsfeier, Nikolaus, Advent und Weihnachten, Fasching, Ostern, Muttertag, die Geburtstage der Kinder usw.

Ebenso wirkt die Haltung der Lehrkraft zu den Heranwachsenden auf das soziale Miteinander: die Haltung der Lehrkräfte zum Kind ist von Zuwendung, Respekt, Achtung und Zutrauen in seine Fähigkeiten geprägt. Die Lehrperson, welche denkt: „Du kannst das und ich glaube an dich“, anstatt: “Du bist so unfähig und du wirst das nie schaffen!“ erzielt bessere soziale Kompetenzen.
Auch die Gestaltung der ersten Wochen und Monate an der Schule kann zu einem guten sozialen Miteinander beitragen. 

Immer wieder gibt es an der Schule psychosoziale Notlagen; Unfall und Tod kommen plötzlich und stellen unsere Gemeinschaft dann vor große Herausforderungen. Wie damit umgehen? Wie Trauerarbeit leisten? Wie unterstützen? Mit diesen und anderen Fragen befasst sich das Care Team unserer Schule, das aus wenigstens zwei Lehrpersonen pro Schulstelle besteht. Das Care Team interveniert mit klaren örtlichen Zuständigkeiten, es gibt geregelte Prozesse der psychosozialen Intervention an Schulen, sämtliche Aktivitäten aber werden mit der Direktion abgestimmt. Es bildet sich regelmäßig fort.

Maßnahmen:

Maßnahmen – respektvoller Umgang

  • Erarbeitung von Schul- und Klassenregeln in allen Klassen
  • Umgangsformen vorleben und einfordern
  • Konflikte zeitnah einer Lösung zuführen
  • Andersartigkeit annehmen und verschiedene Meinungen zulassen
  • eine effiziente Arbeitshaltung entwickeln
  • Übungen zur Stärkung der Lebenskompetenzen in allen Klassen
  • Besuch von Fortbildungen zu den Themen Konfliktbewältigung, Streitschlichtung und Klassenführung, …
  • Einführung und Fortführung von Ritualen: gemeinsamer Wochen– bzw. Tagesbeginn, Gesprächskreise mit wertschätzenden Rückmeldungen, Tagesende- Wochenende – Reflexionszeiten, Rituale zur Würdigung der Arbeit der Kinder, Reflexion des eigenen Lernfortschritts, Geburtstagsfeiern, ...

 
Maßnahmen – soziales Lernen von Anfang an

  • Projektwochen in den ersten und zweiten Klassen zur Stärkung des sozialen Miteinanders (Wir-Projekt, Wir-Du-Projekt, Gemeinsam stark werden, …)
  • Präventionsarbeit der Schulsozialpädagogin durch Projekte zur Förderung der sozialen Fähigkeiten, der Problemlösungs- und Sozialkompetenz, zur Konfliktprävention, Medienerziehung und Sexualerziehung
  • Unterstützung der Lehrkräfte durch die Schulsozialpädagogin bei der Bearbeitung von Klassenkonflikten oder Krisensituationen in der Klasse
  • Verankerung von gezielten Aktionen in den ersten beiden Schuljahren durch den Klassenrat, Lehrerteams und die Schulsozialpädagogin
  • häufigere kurze Pausen, Spielpausen in den unteren Klassen
  • Einübung von Ritualen und bewusste Gestaltung der ortsüblichen Feste im Jahreskreis (Martinsfeier, Nikolaus, Advent und Weihnachten, Fasching, Ostern, Muttertag, die Geburtstage der Kinder, usw.)
  • Schuleröffnungsfeiern, Willkommensgruß in den ersten Klassen, Anbringen von Namensschildern und Klassenplakaten, Durchführung von Schul– oder Umgebungsrallyes, Durchführung von Übungen zum Kennenlernen, Sportspiele, Sporttage, Patenschaften für Kinder der ersten Klasse, Lehrausgänge und Lehrausflüge, …


Maßnahmen – Care Team

  • regelmäßige Überprüfung der Notfall- und Krisenkoffer an den Schulstellen
  • Organisation von geeigneten Fortbildungsveranstaltungen für die Mitglieder des Care-Teams
  • bei Bedarf, Möglichkeiten für Supervision und Coaching schaffen

 

Ressourcen: 

Personelle Ressourcen

  • jede Lehrperson ist in diesem Bereich gefordert, ihren Beitrag zu leisten.
  • Die Schulsozialpädagogin steht für Präventions- und Interventionsarbeit an allen 8 Schulstellen zur Verfügung.
  • Die Arbeit der Schulsozialpädagogin wird regelmäßig Thema in der Arbeitsgruppe Gesundheitsförderung sein, um eine Rückkoppelung zwischen der Fachkraft und den acht Schulstellen sicherzustellen.


Finanzielle Ressourcen

  • Bezahlung etwaiger externer Referenten über den Schulhaushalt, Ankauf von didaktischem Material


Zeitliche Ressourcen

  • Die Arbeitszeit aller Lehrpersonen
  • 19 Wochenstunden der Schulsozialpädagogin mit fester zeitlicher Präsenz an allen 8 Schulstellen im 2-Wochentakt bzw. im Monats- oder Semesterrhythmus

 

B.2.4 Professionalisierung und Selbstreflexion

 

  • Wir legen Wert auf Fortbildung und entwickeln uns weiter: Wir bilden uns regelmäßig fort, um unsere Professionalität zu steigern. Wir reflektieren unser Handeln und schaffen somit die nötigen Voraussetzungen, Schule in didaktischer, organisatorischer und personeller Hinsicht erfolgreich zu entwickeln.

Der Unterricht und die Anforderungen an Lehrer/innen sind komplexer geworden. Eine kontinuierliche Fortbildung der Lehrpersonen ist daher notwendig. So ist es allen Lehrpersonen ein Anliegen sich kontinuierlich professionell zu entwickeln und das eigene pädagogische Handeln zu reflektieren. Dafür arbeitet der Grundschulsprengel Klausen II auf lokaler Ebene mit den anderen Direktionen des Schulnetzwerkes Klausen zusammen und sorgt für die Planung und Organisation geeigneter Eltern- und Lehrerfortbildungen. In der Regel werden im Schulnetzwerk pro Jahr drei bis vier Elternfortbildungen angeboten, die den Interessen der Elternschaft entsprechen. Der Jugenddienst Klausen ist in dieser Hinsicht Teil des Schulnetzwerkes Klausen. Die gemeinsame Arbeit aller am Schulgeschehen Beteiligten ist Grundlage für erfolgreiches Lernen in der Schule. Dementsprechend ist es uns ein Anliegen, mit den Eltern in den Austausch zu gehen und sie ins Schulgeschehen miteinzubinden. 

Weiters ist der Grundschulsprengel Klausen II auch Mitglied des Bezirksfortbildungsverbundes Eisacktal/Wipptal/Gröden, wobei alle Angebote des Bezirkes von den Lehrpersonen genutzt werden können. Für die Fortbildung der Junglehrpersonen stehen die Angebote auf der Ebene des Schulnetzwerkes Klausen, des Bezirkes Eisacktal/Wipptal/Gröden sowie im Speziellen die Angebote für Lehrpersonen in der Berufseingangsphase bzw. im Berufsbildungsjahr zur Verfügung.

Auch die gegenseitige Hospitation ist ein Baustein der Unterrichtsentwicklung und der LehrerInnenfortbildung. Sie besteht darin, dass sich zwei Lehrkräfte (auch Tutorinnen oder Tutoren) einen Unterrichtsbesuch abstatten. Dies erfolgt in autonomer Weise und impliziert, dass die Lehrkräfte zueinander in einem Vertrauensverhältnis stehen, imstande sind, eine wertschätzende Kritik auszusprechen und Kritik anzunehmen, sowie sich im Vorfeld und im Nachhinein gut absprechen. In der Berufseingangsphase sind mindestens zwei kollegiale Hospitationseinheiten pro Jahr verpflichtend vorgesehen, insgesamt vier in zwei Jahren. Sie sind eigenverantwortlich zu organisieren. Eine seriöse gegenseitige Hospitation hat eine große Effektstärke. Die wertschätzende und ehrliche Rückmeldung führt zu einem Ausbau der Professionalisierung.

Die fortschreitende Digitalisierung spiegelt sich auch in der Schule wider und erfordert von den Lehrkräften permanente Weiterbildung. Wir werden während der kommenden Schuljahre die Einführung des digitalen Registers erproben und spätestens ab dem Schuljahr 2021/22 flächendeckend einführen.

Die Reflexion unseres pädagogischen und organisatorischen Handelns sehen wir als Möglichkeit unsere Schule kontinuierlich weiter zu entwickeln. Evaluation dient also der Qualitätssteigerung und –sicherung und orientiert sich am Qualitätsrahmen der Schule in Südtirol. Im Laufe der nächsten drei Schuljahre werden ausgewählte schulische Vorhaben und Projekte im Unterricht, entweder individuell oder aber im Team, evaluiert. Sie stellen den schulischen Qualitätsentwicklungsprozesses dar, der von allen Beteiligten mitgetragen wird.
Für eine nachvollziehbare Umsetzung ist eine Aufgabenaufteilung im Lehrerteam, in der Arbeitsgruppe Evaluation und Selbstreflexion mit der Übernahme von Verantwortungsbereichen zu empfehlen.

Maßnahmen:  

Maßnahmen - schulinterne Lehrerfortbildung

In den kommenden drei Schuljahren wird bei der Organisation der schulinternen Lehrerfortbildung auch darauf geachtet, dass die schulinterne Lehrerfortbildung eines der nachfolgenden Themen zum Inhalt hat:

  • Anfangsunterricht
  • Übertritt Kindergarten – Grundschule
  • Fächerübergreifender Bereich Gesellschaftliche Bildung
  • Methodenvielfalt und ganzheitliche Förderung
  • Soziales Miteinander
  • Begabungs- und Begabtenförderung
  • Gegenseitige Unterrichtshospitation
  • Digitalisierung
  • Digitales Lehrerregister
  • Krisenintervention – Care Team
  • Als weitere Möglichkeit dient der Pädagogische Tag, der für alle Lehrpersonen des Grundschulsprengels Klausen II verpflichtend ist.
  • Passende Angebote aus der Bezirksfortbildung Eisacktal/Wipptal/Gröden können am Grundschulsprengel Klausen II stattfinden.


Maßnahmen – Elternfortbildungen

  • Organisation von 3-4 Elternfortbildungen pro Schuljahr auf der Ebene des Schulnetzwerkes Klausen
  • Wunscherhebung im Elternrat bzw. im Elternausschuss
  • Eltern als Experten gewinnen


Maßnahmen - Hospitationen

  • Alle Lehrpersonen erhalten im Dreijahreszeitraum wenigstens einmal die Möglichkeit zur Hospitation bei Kollegen und Kolleginnen ihrer Wahl. Ein Vor- und Nachgespräch runden die Hospitation ab. Hospitationen sind Teil der Lehrerfortbildung.
  • Junglehrpersonen werden in der Regel von erfahrenen TutorInnen begleitet und im Unterricht unterstützt.
  • Bereiche, die beobachtet werden könnten: die Sprache der Lehrerin/ des Lehrers: Wortschatz, Klarheit und roter Faden im Unterricht, die Fähigkeit der Schülerbeobachtung, die verwendete Didaktik, Arbeitsformen, Humor, Tempoverluste, Leerläufe, Regeln und Rituale, Einsatz von Feedbackmethoden zum eigenen Unterricht, Verknüpfung mit Inhalten aus anderen Fächern, …


Maßnahmen – Schulinterne Evaluation

Im Rahmen der Evaluation und Selbstreflexion ist es unser Ziel in regelmäßigen Abständen alle Bereiche des auf Landesebene geltenden Qualitätsrahmens zu beleuchten, im aktuellen Dreijahreszeitraum unseren Fokus aber vor allem auf die Zielsetzungen unseres gegenwärtigen Arbeitsschwerpunktes zu legen:

  • Zufriedenheit der SchülerInnen mit dem Unterricht, der Methodenvielfalt und der fächerübergreifenden Zusammenarbeit
  • Arbeit der Schulsozialpädagogin am sozialen Miteinander
  • Stresserhebung im Rahmen der Arbeitssicherheit
  • Evaluation der schulinternen Fortbildungsangebote
  • Evaluation der Pädagogischen Tage
  • Evaluation der Frühförderungsmaßnahmen bzw. der Zusammenarbeit Kindergarten-Grundschule
  • Nutzung der Schulhomepage


Ressourcen: 

Personelle Ressourcen

  • alle Lehrpersonen
  • alle Mitarbeiterinnen für Integration
  • die Schulführungskraft
  • die Mitarbeiterinnen in der Verwaltung
  • die schulinterne Arbeitsgruppe „Evaluation und Praxisreflexion“


Finanzielle Ressourcen

  • Bezahlung der Referenten für die schulinterne Fortbildung (jährliche Ausgaben von ca. 3.000 € für schulinterne Lehrerfortbildung und Elternfortbildung)
  • Mitgliedsbeitrag für den Fortbildungsverbund Eisacktal/Wipptal/Gröden im jährlichen Ausmaß von 0,50 € pro Schulkind auf Sprengelebene
  • Außendienstkontingent


Zeitliche Ressourcen

  • Arbeitszeit der Lehrpersonen (5 Unterrichtstage pro Schuljahr, beliebig viele unterrichtsfreie Tage); dabei ist jedoch unbedingt zu beachten, dass aus Fortbildungsgründen nur möglichst wenige Lehrpersonen derselben Schulstelle gleichzeitig abwesend sein dürfen; die Aufrechterhaltung eines qualitativ hochwertigen Unterrichts für alle Klassen hat Vorrang.
  • Arbeitszeit der Mitarbeiterinnen für Integration nach Bedarf
  • Arbeitszeit der Mitarbeiterinnen in der Verwaltung nach Bedarf
  • Arbeitszeit der Schulführungskraft und des Sekretariats